Die Einstellung den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten gegenüber beeinflusst in hohem Maße die eigenen Emotionen und Denkweisen, das gesamte Handeln und auch den persönlichen Erfolg in jedem Bereich. Selbstwirksamkeit spielt dabei eine wichtige Rolle.
Selbstwirksam bist Du, wenn Du trotz größerer Schwierigkeiten der Überzeugung bist, ein Ziel erreichen zu können.
Bei diesem Faktor geht es also darum, dass Du Dir Deiner Kompetenzen besser bewusst wirst und etwas dafür tust um das Vertrauen in ihre eigene innere Stärke zu steigern.
In vielen Situationen fragen wir uns unbewusst: Schaffe ich das? Und stehen uns mit einer eher zweifelnden Haltung selbst im Weg. Es kann schon mal vorkommen, dass wir, statt an uns zu glauben, uns selbst klein reden – und damit nehmen wir uns schon die Möglichkeit zum Erfolg bzw. überhaupt erst anzufangen.
Je nachdem ob wir diese Frage „Schaffe ich das?“ positiv beantworten oder zweifeln, werden wir erfolgreich sein oder eben nicht – denn unser Erfolg hängt mindestens ebenso von unserer positiven Überzeugung ab, wie von unseren tatsächlichen Fähigkeiten.
Der richtige Weg ist, wie so oft, der Mittelweg zwischen Selbstüberschätzung und Selbstunterschätzung oder sein Licht unter den Scheffel zu stellen.
Die Überzeugung eines Menschen selbst Kontrolle in verschiedenen Lebenssituationen zu erleben, wird als Selbstwirksamkeit bezeichnet. Sie ist „die Überzeugung einer Person, in der Lage zu sein, ein bestimmtes Verhalten, mit Hilfe eigener Ressourcen organisieren und ausführen zu können“ (Fuchs, Schwarzer 1994, 141).
Das Konzept der Selbstwirksamkeit basiert auf der sozial-kognitiven Lerntheorie des kanadischen Psychologen Bandura (1977). Im Kern geht es dabei also um die persönliche Überzeugung, selbst schwierige Aufgaben, Herausforderungen oder Probleme durch eigenes Handeln wirksam bewältigen zu können. Jeder Mensch trifft Vorhersagen über sein zukünftiges Verhalten bzw. ob bestimmte Aufgaben von ihm bewältigt werden können oder nicht. Eine positive Erwartung wirkt sich antriebsfördernd auf die Beschäftigung mit der jeweiligen Aufgabe aus, während eine negativer Erwartung eher zur Vermeidung der Anforderung führt.
Wie ausgeprägt der Glaube daran ist, selbst etwas bewirken zu können, hängt von der Persönlichkeit und früheren Erfahrungen ab – doch Selbstwirksamkeit lässt sich auch lernen…
Bandura analysierte menschliches Verhalten über mehrere Jahre und kam dabei zu dem Ergebnis: Um überhaupt mit einer Handlung zu beginnen, müssen Menschen davon überzeugt sein, diese auch tatsächlich erfolgreich leisten und ausführen zu können. Wir tun also prinzipiell nur was, von dem wir auch glauben, es tun zu können.
Wie wirkt sich denn eine gute Selbstwirksamkeit im Berufsalltag aus?
1. Gelassen zum Erfolg
Es ist keine Neuigkeit mehr, dass die Einstellung, mit der wir an eine Aufgabe herangehen, großen Einfluss auf das Ergebnis hat. Wenn Du ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit mitbringst, glaubst Du daran, erfolgreich zu sein und wirst es daher auch mit größerer Wahrscheinlichkeit. Auch in Studien zeigte sich, dass Selbstwirksamkeit den beruflichen Erfolg positiv beeinflusst.
2. Durchhaltevermögen stärken
Selbstwirksamkeit führt zu mehr Ausdauer und Durchhaltevermögen. Du handelst dann aus der Überzeugung heraus, dass Du es wirklich schaffen und erreichen kannst – Rückschläge und Schwierigkeiten bringen Dich von diesem Glauben nicht ab, sondern Du machst solange weiter, bis Sie wirklich am Ziel sind.
3. Ängste kontrollieren
Das Gefühl, nichts selbst in der Hand zu haben und schwierige Situationen nicht erfolgreich bewältigen zu können, kann große Angst auslösen. Glaubst Du hingegen daran, mit allem fertig werden zu können, kannst Du Deine Ängste kontrollieren.
Die Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, stärken oder schwächen unsere Selbstwirksamkeit, d.h. wir können Selbstwirksamkeit erlernen und uns den Glauben an unsere eigene Wirksamkeit und unsere Fähigkeiten antrainieren. Bandura nennt dazu vier Bereiche und
damit sind wir beim Praxistipp dieses Beitrags zum Thema Selbstwirksamkeit:
- Mache positive Erfahrungen
Ihre Selbstwirksamkeit basiert auf den Erfahrungen, die Du gemacht hast. Dies kannst Du nutzen, um für die Zukunft mehr Selbstwirksamkeit aufzubauen. Erfolgserlebnisse und positive Erfahrungen zeigen Dir, dass Du alles schaffen kannst, was Du Dir vornimmst und dass Du es selbst in der Hand hast, Deine Ziele zu erreichen.
Dabei gilt: Je größer die Herausforderung, die Du gemeistert hast, desto stärker der Effekt auf Deine Selbstwirksamkeit. Es empfiehlt sich aber dennoch, mit kleinen Schritten anzufangen. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass es nicht klappt und Du negative Erfahrungen machst.
- Suche Dir Vorbilder
Nicht immer musst Du selbst den Erfolg erleben. Auch Vorbilder, denen Du ähnlich bist und mit denen Du Dich vergleichst, können einen positiven Effekt auf Deine Selbstwirksamkeit haben.
Siehst Du beispielsweise, wie ein Kollege ein Problem löst, vor dem auch Du stehst, steigt Deine Überzeugung, dass auch Du dazu in der Lage bist. Dabei ist es wichtig, dass eine möglichst große Ähnlichkeit zum Vorbild besteht, um den Effekt zu verstärken.
- Lass` Dir Mut machen
Ein starker Rückhalt und Bestätigung durch Freude oder Familie sind eine treibende Kraft für mehr Selbstwirksamkeit. Wenn etwa Dein Partner an Dich und Deine Fähigkeiten glaubt und Dir Mut macht, macht sich dies auch in Deiner eigenen Überzeugung bemerkbar.
Übertreiben sollte man das jedoch nicht. Wenn andere Dich zu etwas anspornen, dass Du einfach nicht leisten kannst, weil es vollkommen unrealistisch ist, kehrt sich der ansonsten positive Effekt ins Gegenteil.
- Kontrolliere Deine Emotionen
Wenn Du verstehst, wie Dein Körper in bestimmten Situationen reagiert und es Dir dann noch gelingt, diese Reaktionen besser zu kontrollieren, bist Du einer größeren Selbstwirksamkeit bereits ein großes Stück näher gekommen.
Packt Dich jedes Mal die Angst, wenn Du vor einem Problem stehst? Das muss nicht bedeuten, dass Du es nicht schaffen kannst oder ein Anzeichen für Schwäche sein. Sobald Du Deine Reaktionen auf Herausforderungen im Griff hast, kannst Du diese mit mehr Selbstwirksamkeit angehen. Emotionale Intelligenz und Mindset-Wachstum sind hier entscheidende Ansätze.